Die Freude beim Gärtnern. Klappe, die Vierzehnte
Die Freude beim Gärtnern. Klappe, die Vierzehnte

Die Freude beim Gärtnern. Klappe, die Vierzehnte

Viel zu gärtnern hatte ich heuer nicht. Der Hitzesommer, der bereits im späten Frühjahr loslegte, machte Mensch, Tier und Vegetation schwer zu schaffen. Auf dem Land lag eine gewisse Trägheit. Selbst das Unkraut wucherte nicht üppig. In meiner dritten Gartensaison ging es nicht etwa darum, die vorgesehene grüne Wohlfühloase auszubauen, sondern lediglich darum, den inzwischen nicht mehr rudimentären Bestand zu erhalten. Es galt die Devise „Wässern ist das neue Gärtnern“, das hieß: die Pflanzen, Sträucher und Bäume, die ich in den beiden vorangegangen Jahren aufgepäppelt hatte, vor dem Hitzetod zu bewahren.

die Wohlfühloase © GvP

Die Stunden, die ich ab Mai tagtäglich ab dem frühen Abend mit dem Gartenschlauch oder der Gießkanne zugebracht habe, mag ich gar nicht zählen. Erst recht nicht eingedenk des Umstandes, dass man beim Wässern zumeist nichts tut, außer einen Gartenschlauch in der Hand zu halten oder eine Gießkanne zu füllen. Wie viel kreativer hätte man in dieser Zeit sein können!

Während ich in meinen ersten beiden Gartensaisons nicht nur körperlich, sondern auch geistig gefordert war – Was ist Mulch? Wie macht man Quecke, Acker-Kratzdisteln oder Melde den Garaus? Etcpp. – stand ich in diesem Sommer vornehmlich im Garten nur (dumm) herum.

Horst in Schräglage © Sabine Münch

Freude am Gärtnern hatte ich folglich wenig. Dementsprechend auch das allergrößte Vergnügen nur selten, das ich dem Gärtnern abgewinnen kann. Nämlich Horst zu besteigen und es mit ihm vorwärts, rückwärts, auch in Schräglage in wildem Tempo zu treiben. Da der Rasen nicht wuchs, brauchte es den Aufsitzmäher nicht. Was mir Horst im späten Herbst heimzahlte als es ums große Reinemache für sein Winterquartier in Sabines Garage ging. Erst wollte er nicht anspringen. Da kein gutes Zureden half, musste ihn Sabine anschieben. Keine leichte Sache! Zumal ich drauf saß. Dann wollte er sich von mir nicht auf den Heber fahren lassen. Das gelang erst nach mehreren Anläufen, die meine Geduld arg strapaziert hatten. Zu guter Letzt ließ sich die Handkurbel des Hebers nicht bewegen und sich der Trotzkopf somit nicht aufbocken. Die Schinderei war groß. Noch größer als Horst sich endlich in Schräglage befand. Der Dreck saß fest.

Mutmaßlich hatte ich das nicht sonderlich klug bedacht, dem Rasentraktor einen männlichen Namen zu geben. Rebekka, mein Dampfreiniger, und Constanze, mein Saugroboter, sind nicht so zickig, wenn sie nicht bewegt werden.

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