Kapital sind die Erträge aus dem Hochbeet. Womit nicht zu rechnen war, da ich einen Kardinal-, euphemistisch ausgedrückt: einen Anfängerfehler gemacht habe, indem ich im Frühjahr viel zu viele Pflanzen viel zu eng gesetzt habe.
Zunächst brach ein Konkurrenzkampf um den Platz aus, darauf folgte ein Verdrängungsprozess, dem Erdbeeren, Paprika und Peperoni zum Opfer fielen. Dagegen durchgesetzt haben sich die Tomaten- und die Zucchinigewächse. Und das: mit Wucht!
Zwar sind sie noch grün, mit einer regelrechten Schwemme an Tomaten kann ich aber rechnen. Noch unverhältnismäßiger als die roten Früchte wuchern die grünen Zucchinis, unter deren riesigen stacheligen Blättern kiloschwere Erträge gedeihen.
Jedenfalls ist mein Vorhaben gescheitert, dank der Ernte aus meinem Hochbeet nicht nur gesünder, sondern auch vielseitiger zu essen. Vielmehr dürfte mir nichts anderes übrigbleiben, als mich in den nächsten Wochen recht einseitig zu ernähren. Allerdings hängen mir die übergewichtigen Zucchinis, die ich wöchentlich einbringe, jetzt schon zum Hals heraus. Und wie ich die kommende Tomatenschwemme mit noch gutem Appetit bewältigen soll, ist mir ein Rätsel.
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