16. April 2020

Vor zwei Jahren – am 16. April 2020 – fuhr der Umzugswagen in Berlin/Steglitz vor, um aus dem Obergeschoss meine sieben Sachen in den Wagen zu laden. Zählt man die Socken, diversen Kleinkram, die Bücher und das Spielzeug hinzu, das seit 2013 für Hundi angeschafft worden war, waren es mutmaßlich 7.777 Sachen, die ich in den Tagen zuvor in unzählige Umzugskisten verstaut hatte. Schwerstarbeit, die getragen war von der Vorfreude, die Zelte während des ersten coronabedingten Lockdowns in der Millionenstadt abzubrechen. Aufs Land, idyllisch gelegen im Biosphärenreservat Elbtalauen, in einen nach meinem Geschmack und Vorlieben erbauten Bungalow zu ziehen, den noch dazu ein Grundstück umgab, das weit ist. Viel zu groß, wie ich inzwischen weiß, um es in Gänze zu kultivieren oder gar gärtnerisch gestalten zu können.

das Grundstück im April 2020 © GvP

Vom 16. auf den 17. April verbrachte ich eine letzte Nacht in Neuhaus im Hotel Hannover, wo ich während der Bauphase gerne genächtigt und lecker gegessen hatte. Mich zunehmend wohler fühlte, zunehmend willkommener geheißen wurde. Erste, sich dann verfestigende Schritte, um auf dem Land Tritt zu fassen, Kontakte zu knüpfen, womöglich Gleichgesinnte, sogar Freunde zu finden. Kurzum, um in einer neuen Heimat Fuß zu fassen.

Die erste Nacht im eigenen Haus. Ich fremdelte keinen Augenblick. Lediglich am Morgen ein kurzes irritierendes Moment: als mein Blick beim Duschen durch das Badfenster auf Schafe fiel, die auf der gegenüberliegenden Wiese grasten. Trotz Chaos, das im Bungalow und erst recht drumherum herrschte. Ich war tatsächlich auf dem Land angekommen.

das Grundstück im April 2022 © GvP

Unvorstellbar war mir am 17. April 2020 allerdings noch, dass ich die Unordnung und das Durcheinander würde richten können. Dass es mir jemals gelingen könnte, ein Grundstück zu kultivieren, an das seit Jahrzehnten keine Hand angelegt worden war. Im Rückblick bin ich dankbar und demütig. Das Chaos im Haus ist lange beseitigt. Die grüne Wohlfühl-Oase, die ich schaffen wollte, lässt sich in – sogar parkähnlichen – Strukturen sehen.

Corona geschuldet mangelt es noch an Kontakten zu den Einheimischen. Das wird sich aber auch geben, zumal ich seit März 2022 gemeinsam mit Ina Kuhrs in der Gemeindebücherei tätig bin. Und die Einweihungsfeier mit den Hiesigen, die Sabine und ich ursprünglich für 2020 vorgesehen hatten, die dürfte absehbar endlich realisierbar sein.

Frohe Ostern!

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