Vom einstigen geschäftigen Treiben in Neuhaus zeugen heute lediglich Schaufenster mit stumpfen Scheiben, zugemauerte Ladeneingänge und verblichene Firmenschriftzüge. Ehemalige Einkaufs- und Flaniermeilen wie Lange Reihe oder die heutige Lüneburger Straße mit Herrenausstatter, Fotoatelier, Spirituosenhandel oder Schmuck- und Uhrenladen sind verödet. Leerstand allüberall.
Der Tod der Innenstadt, infolge eines Transformationsprozesses durch E-Commerce, verändertem Einkaufsverhalten, Pandemie und Wirtschaftsflaute, ist in Neuhaus schon lange traurige Realität. Und abwärts geht es hier immerfort. Seit meiner Sesshaftigkeit im Amt vor 4 ½ Jahren strich der Metzger die Segel, die Innenausstatterin gab auf, Jaskers zog um und verringerte sein Sortiment und vom Konsum heißt es verschiedentlich, er sei von einer Schließung bedroht.
Trotz allerlei Ladenflächen, die in exponierten Lagen zu mutmaßlich günstigen Konditionen zu haben sind, ist schwer vorstellbar, dass ein geschäftiges Treiben in Neuhaus eine Renaissance erlebt. So naiv kann ein Kaufmann nicht sein, sich in einem strukturschwachen Gebiet mit schrumpfender Einwohnerzahl und überalterter Bevölkerung einzubringen. Eine goldene Nase verdient sich hier niemand!
Dachte ich mir. Solange bis ein weitsichtiger Familienbetrieb mit einer Dienstleistung in Neuhaus ansässig wurde, die im Amt wohl goldenen Boden hat.
In der Langen Reihe eröffnete ein Bestatter.
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Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es doch lustig. Eine überalterte Einwoh erschaft und ein gewinnorientierter Bestatter. Der nur zu warten braucht…
Fragt sich allerdings, ob es auch nachhaltig für ihn werden wird. Vielleicht zieht er dann in die nächste Gemeinde mit überalteter Bevölkerung um ?