Mein Brustkrebs. Klappe, die 15.
Mein Brustkrebs. Klappe, die 15.

Mein Brustkrebs. Klappe, die 15.

Die Achte habe ich heute hinter mich gebracht und damit etwas mehr als die Hälfte von 15 vorgesehenen Bestrahlungen in den Schweriner Helios Kliniken. Abgesehen davon, dass die Brusthaut spannt, unmittelbar nach der Prozedur auch leicht schmerzt (Kühlen lindert) geht es mir physisch gut. Matt fühle ich mich nicht, auch nicht antriebslos oder gar erschöpft. Die Fatigue, die eine Bestrahlung auslösen kann, dürfte mir mutmaßlich erspart bleiben.

der Warteflur im Strahlenzentrum © GvP

Körperlich packe ich die tägliche Bestrahlung meiner rechten Brust (bisher: toi, toi, toi) gut weg; psychisch hingegen geht es mir nicht immer so. Denn im Strahlenzentrum wird mir das Leid, an Krebs erkrankt zu sein, schmerzlich vor Augen geführt. Die mit mir im Warteflur ergeben auf ihre Strahlendosis schweigend Harrenden sollten mir eigentlich Zuversicht einflößen. Ich sitze nicht im Rollstuhl, noch ist ganz viel Leben in mir, noch hat der Krebs meinen Körper nicht gezeichnet! Mein Brustkrebs wurde früh erkannt, beizeiten operiert und – er hat nicht gestreut!

Mut machen sie mir jedoch nicht. Meine Mitpatienten deprimieren mich, sie ängstigen mich und werfen bisweilen sogar eine schwerwiegende Frage auf; die Entscheidung über Leben und Tod. Warum wird die oder der (2/3 der mit mir Wartenden sind männlichen Geschlechts) überhaupt noch bestrahlt? Allzu viel Leben scheint mir in diesen vom Krebs und der Therapie stark gezeichneten Menschen nicht zu sein. Offenbar aber enorm viel Lebenswille!

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