Mein Brustkrebs. Klappe, die 13.

Nicht weniger nervös, aber forscher erkundigte ich mich am 25. August 2023 erneut beim Brustzentrum der Schweriner Helios Kliniken nach dem Ergebnis des Genexpressionstests, das über den weiteren Therapieverlauf (Strahlen- oder Chemotherapie) entscheidet.

Forscher, weil ich befürchte, dass die Zeit inzwischen gegen eine unproblematische Genesung vom Krebs arbeitet, die mir am 19. April 2023, als die Diagnose Mammakarzinom rechts gestellt wurde, und am 23. Juni 2023 im Aufklärungsgespräch nach der Operation jeweils verhießen wurde. Sicherheitshalber, so Dr. K. damals, wäre jedoch ein Genexpressionstest angebracht.

Acht Wochen sind seit meiner Zustimmung zum Test vergangen und noch immer lässt das Ergebnis auf sich warten. Zermürbende Wochen mit dem immer trüber werdenden Gedanken, dass die Zeit gegen eine Heilung arbeiten könnte. So ich damals auf meinen Bauch gehört hätte, der sich dem Biomarkertest verweigerte, wäre ich am 11. Juli im Strahlenzentrum vorstellig gewesen; sprich: die vierwöchige Strahlentherapie läge heute längst hinter mir. – Hätte, hätte, Fahrradkette…

Die Entscheidung, wie ich mein Leben gestalte, liegt seit dem 23. Juni nicht mehr in meiner Hand. Darüber bestimmt ein Genexpressionstest, dessen Ergebnis seit Wochen auf sich warten lässt! Der Umstand, nichts planen zu können – keinen Besuch, keine Veranstaltung in der Gemeindebücherei Amt Neuhaus, überhaupt keinen längerfristigen Termin – belastet mich. Denn darunter leiden mein Optimismus, meine Lebensfreude und letztendlich meine Energie, die sich allesamt bisher auch daraus gespeist haben, etwas planen zu können und auf die Beine zu stellen.

Wer Ziele umsetzt, gestaltet Zukunft. Im Umkehrschluss hieße das: wer keine Pläne hat oder schmieden kann, hat auch keine Zukunft. Eine wahrlich deprimierende Aussicht.