Elf Tage nach der Diagnose standen am Dienstag, den 25. April 2023, zwei Termine an: Am Vormittag meine Vorstellung in der Praxis von Dr. W. und am Nachmittag ein Gespräch im Screening-Center Lüneburg, das der leitende Arzt der Einrichtung im Verlauf unseres Telefonates spontan möglich gemacht hatte. Es verlief sehr persönlich und zugewandt und bestärkte mich in der Entscheidung, die ich am Morgen in der Praxis des Frauenarztes getroffen hatte. Verabschiedet wurde ich in Lüneburg mit den Worten: „Sie haben eine gute Prognose.“

Noch zuversichtlicher als die Aussicht auf einen glimpflichen Verlauf hatte mich der Aufenthalt in der Praxis von Dr. W. gestimmt, wo ich so persönlich empfangen wurde, als wäre ich seit Jahren dort Patientin. Der Doktor räumte mir sehr viel Zeit ein: sowohl für gründliche Untersuchungen wie für ein langes Gespräch, in dem er mich über meinen Brustkrebs im frühen Stadium aufklärte, mich über Therapiemöglichkeiten, -chancen, Formen der Nachsorge und in Frage kommende Onkologische Zentren informierte. Obschon ich mich in jener emotionalen Ausnahmesituation befand, die ich rational nicht in Griff bekomme, fühlte ich mich mitsamt meinen Ängsten verstanden und aufgehoben. Die Praxis, die mir einen zeitnahen Termin in Schwerin ermöglicht hat, verließ ich in guter Hoffnung.
Derzeit zittere ich dem 8. Mai 2023 entgegen. Meine Gefühlslage? Pubertierend: ich schwanke zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt…
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