Statt Vorsätzen für 2023: einige Nach-Sätze auf 2022
Statt Vorsätzen für 2023: einige Nach-Sätze auf 2022

Statt Vorsätzen für 2023: einige Nach-Sätze auf 2022

Mit Blick auf die Weltlage war 2022 ein mieses Jahr, um nicht zu sagen: ein Jahr zum Verzweifeln und des Zweifels. Vieles, an das ich geglaubt und das ich hochgehalten habe, wurde mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine obsolet. Für mich eine Zäsur, keine Zeitenwende. Und nichts deutet derzeit daraufhin, dass der Bruch jemals wieder heilen wird. Bisher war mir großes Glück hold. Bis zum 24. Februar 2022 konnte ich mich zu jener ersten Generation der in Deutschland nach 1945 Geborenen zählen, die keinen Krieg in Europa erlitten und damit verbundenes Leid erfahren musste.

Das gilt nicht mehr! Die Tragweite dieser Zäsur verkennt, wer von einer Zeitenwende spricht. Wenden wie etwa bei der friedlichen Wende 1989 lässt sich nämlich nichts mehr…

Von der Eruption abgesehen und der Erschütterung darüber, dass der Krieg in Europa Gewissheiten, die mir und vielen anderen selbstverständlich gewesen sind, ad absurdum geführt hat, darf ich persönlich auf ein gelungenes Jahr zurückblicken, das Dankbarkeit in Form einiger Nach-Sätze für sich beansprucht. Dankbar vor allem dafür sein, wie gut es uns in Deutschland noch geht, und dafür, welch‘ gutes Leben ich auf dem Land habe.

friedvoll © Gvp

Seit März 2022 kann ich mich für die Gemeinde Amt Neuhaus gemeinsam mit einer Kollegin für die hiesige Bücherei einbringen, was wir mit großer Freude tun. Denn wir stellen nicht nur Lesestoffe bereit; uns war zudem daran gelegen einen Ort des Austausches, der Begegnung und der Geselligkeit zu schaffen, was gelungen scheint. Auch die Veranstaltungen, die wir in der Bücherei durchgeführt haben, kamen beim zahlreich erschienenen Publikum gut an.

Im Mai 2022 durfte ich eine fünf Monate alte Hündin aus der Smeura in Rosien willkommen heißen. Die Kleine, die inzwischen recht groß geworden ist, bringt jede Menge Leben und Unmengen an Hundehaaren in die Bude. Käthe ist sehr freundlich und zugewandt, zugleich temperamentvoll und verspielt. Was nicht nur meiner Ersthündin Lotta-Filipa bisweilen auf die Nerven gehen kann. Missen aber mag sie keiner mehr!

meine beiden Hündinnen Käthe und Lotta-Filipa © Sabine Münch

Auf dem Land ergeht es mir so gut, dass sogar die Landeszeitung Lüneburg davon Notiz nahm. In der Tat. Zu meinen besten Lebensentscheidungen hat der Entschluss gehört, von Berlin nach Rosien zu ziehen. Seit nunmehr 28 Monaten lebe ich hier. Es hätte ein radikaler Umbruch sein können, fühlte sich aber in keiner Sekunde so an. Irritierend waren in den ersten 1 ½ Jahren die Folgen der Pandemie, nicht aber die Umstände. Natürlich hat sich vieles verändert, nicht jedoch mein Lebensgefühl und Seelenleben. Es fühlt sich vielmehr so an, als ob meine Seele auf dem Land mehr schwingen kann.

Setzen wir darauf, dass das neue Jahr Frieden schenkt. – Ich wünsche Euch ein fried- und freudvolles 2023!

Blog folgen

Trage Dich ein um immer über neue Beiträge der Rosiener Notizen aktuell informormiert zu werden.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *