Hinterland
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Hinterland

Seit einigen Tagen lässt mich ein Wort nicht mehr los: Hinterland. Positiv konnotiert! Gemeint ist das Land hinter meinem Grundstück in Rosien. Eine weite Fläche so der Mais, der gemeinhin den Blick verstellt, geerntet ist.

Mais geerntet © GvP

Eine Oase direkt hinter meinem Haus. Auch für Vögel, die ihr Winterquartier dort bezogen haben. Ein wasserreiches Land, wenn die Rögnitz anschwillt. Das Schilf entlang des Flüsschens bewegt der Wind, der hier zumeist stark bläst. Bisweilen ist kaum gegen ihn anzukommen. Er peitscht so ins Gesicht, dass die Haut schmerzt. Die Augen tränen, die Finger sind klamm. Habe ich ihn aber im Rücken braucht es kein Gewicht mehr, um sich den Böen entgegenzustemmen. Sie treiben mich, quasi federleicht geworden, vor sich her.

Weite © GvP

Glücksgefühle im Hinterland. Bisweilen lassen sich Rehe blicken, die in kleineren Gruppen über die Felder huschen, wo in der kalten Jahreszeit kein Mais steht. So sie nicht am Boden dösen oder picken, ziehen Singschwäne und Graugänse mit betörenden Stimmen in Scharen über mich her. Vor einigen Tagen durfte ich dem Liebesspiel eines Schwanenpaares beiwohnen. Sie turtelten, schnäbelten und umärmelten sich knapp über dem Boden schwebend. Welche Grazie! Geradeso wie das Ballett mit der Schwanenprinzessin, das höchste Ansprüche an die Tänzer stellt.

Bisweilen ziehen Greifvögel mit weit gespreizten Schwingen majestätisch ihre Kreise. Haben sie Kadaver im Visier? Dass ich gelegentlich auf die Überreste verendeter Tiere stoße, auf die mich der begleitende Hund aufmerksam gemacht hat, schmälert meine Glücksgefühle nicht. Ich fühle mich frei. Wie schön ist das Land hinter meinem Grundstück in Rosien. Vorausgesetzt: es wächst kein Mais dort!

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