Draußen und Drinnen: Kapriolen
Draußen und Drinnen: Kapriolen

Draußen und Drinnen: Kapriolen

Kapriolen schlägt derzeit das Wetter. Hinlänglich bekannt ist, dass der April macht, was er will. Auf dem flachen Land tut er das mit Wucht. Unterstützt von Orkanböen, die hier so stark sind, dass ich mein zugegebenermaßen leichtes Gewicht kaum dagegenstemmen kann. Geschweige denn von Hundi. Zwar meint Lotta-Filipa besonders stark und kräftig zu sein, tatsächlich bringt sie mit acht Kilogramm aber nur ein Fliegengewicht auf die Waage.

Lotta-Filipa noch entspannt © GvP

Gezwungenermaßen zum Stuben-Hocken verdammt nutze ich die freie Zeit, die neben dem zu schreibenden Buch bleibt, zum Klavierüben. Noten, die im G-Schlüssel stehen, kann ich inzwischen recht gut lesen und immer öfter gelingt es mir, die Finger meiner rechten Hand danach zu bewegen.

Beim F-Schlüssel hapert es mit dem Lesen bisweilen noch. Zwar erkenne ich auf dem Notenblatt, welcher Finger meiner linken Hand welche Taste zu bespielen hat, damit die angegebene Note erklingt. Das funktioniert in der Theorie schon ganz gut, nicht aber immer in der Praxis und erst recht nicht, wenn beide Hände zusammenspielen sollen.

Katzenjammer © GvP

Diese hohe Kunst übe ich seit einigen Tagen stoisch mit dem allseits bekannten Song von Louis Armstrong „When the Saints go marching in“. Dazu heißt es im Lehrbuch, dass die Melodie vollständig mit rechts gespielt wird, die Begleitung mit links. Klingt denkbar einfach, ist es aber nicht. Für mich jedenfalls nicht.

Um mich zu motivieren und auf die Durststrecke mit Louis Armstrong einzustimmen, spiele ich zuvörderst alle jene Stück, die ich bereits recht gut beherrsche. Zu meiner Freude scheint alles wohlgefällig für Lotta-Filipas feine Hundeohren zu klingen, die im Klavierzimmer, dem eigentlichen Gästezimmer, Platz genommen hat. Kaum aber stimme ich die ersten Töne für „When the Saints go marching in“ an wird Hundi unruhig. Sie verhält sich aber zumindest so lange still solange ich die Melodie mit rechts spiele, was inzwischen halbwegs funktioniert. Kaum kommt die linke Hand dazu fängt Hundi an zu bellen. So ich mit dem Üben nicht sofort innehalte, knurrt sie mich an. Gerade so als wolle sie mir sagen: „Hör auf. Das ertrage ich nicht! Von Kapriolen bist du noch weit entfernt.“

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4 Kommentare

  1. Angelika Hoffmann

    Hallo Gesine, schön wieder mal von Dir und Hundi zu lesen.Das Klavierspielen wird Deine Synapsen aber sowas von neu ordnen und zusammenfügen, dass Deine Koordinationsfähigkeiten wachsen wie nun das Gras auf den Wiesen… Was macht Deine Arbeit im Pforthaus? Der Kampf gegen die winzighen Papierfresserchen und gegen die große Nicht-Ordnung? Jetzt müssen wir noch paar Eiswind-Tage durchhalten, aber dann wird alles draußen explodieren. Ich freue mich schon jetzt auf den lautlosen wunderbaren „Knall“ der Obstbaumblüte. Viele Grüße übers Land aus Bitter nach Rosien. Angelika

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  2. Angelika Hoffmann

    Hallo Gesine, schön wieder mal von Dir und Hundi zu lesen.Das Klavierspielen wird Deine Synapsen aber sowas von neu ordnen und zusammenfügen, dass Deine Koordinationsfähigkeiten wachsen wie nun das Gras auf den Wiesen… Was macht Deine Arbeit im Pforthaus? Der Kampf gegen die winzighen Papierfresserchen und gegen die große Nicht-Ordnung? Jetzt müssen wir noch paar Eiswind-Tage durchhalten, aber dann wird alles draußen explodieren. Ich freue mich schon jetzt auf den lautlosen wunderbaren „Knall“ der Obstbaumblüte. Viele Grüße übers Land aus Bitter nach Rosien. Angelika

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